Kann sich jemand noch an den Trubel auf Facebook erinnern, als plötzlich viele Bilder und Beiträge verschwanden?
Schon jetzt werden Prospekte von Museen automatisch gelöscht, weil es angeblich um "Pornographie" geht: z.B. den David von Michelangelo, oder die Venus von Willendorf, oder die Venus von Milo, oder Bilder von Rubens. Oder der Cover eines Buches GEGEN Gewalt an Kindern (da wurde Gewalt und Kinder in einem Satz vom Filter entdeckt, also ausfiltern.) Alles bereits tatsächlich passiert!
Ich habe mehr als 45 Jahre Erfahrung in der Programmierung und weiß daher: ohne eine SICHERE Quelle, aus der herausgefiltert werden kann, wer der Urheber für welche "Werke" ist, ist es völlig unmöglich, den Berechtigten automatisch aus dem Filter auszunehmen. Wittgenstein hat gesagt, es gibt nur Logik. So etwas wie "Unlogik" sei nicht möglich. Wittgenstein kannte die Europäische Gesetzgebung noch nicht, die etwas fordert, ohne zu überprüfen, ob das real umsetzbar ist. Logisch.
Hintergrund:
Jedes "Werk", das jemand erstellt - sei es in Schrift, Bild, Ton, real oder elektronisch oder was auch immer, unterliegt automatisch dem Urheberrecht. Das Recht an jedem Werk entsteht bei der "Erzeugung" und muss nirgendwo eingetragen und dokumentiert werden, weil das ein irrer Aufwand wäre. Sonderfälle sind Markenrechte, Patente etc. Das war seinerzeit klug gedacht und wieder logisch!
Ich selbst habe im Lauf der Jahre etliche Tausende solcher Werke für meine Kunden erstellt und denen das Copyright darauf abgetreten. Das scheint nirgends auf, außer in den generellen Vereinbarungen zwischen mir und meinen Kunden, in denen ganz allgemein steht, dass das Copyright nach vollständiger Bezahlung auf den Kunden übergeht.
Selbstverständlich wird das nicht für jedes Icon, jede Graphik, jeden Werbeslogan einzeln dokumentiert.
Jetzt werden per Gesetz automatische Filter gefordert, die sich technisch derzeit (und das ist sehr vorsichtig formuliert) nicht realisieren lassen, ohne dass der Urheber SEINE Werke nicht mehr elektronisch veröffentlichen kann, weil er für das einzelne Werk - vom Filter aus gesehen - nirgendwo öffentlich zugreifbar in einer beweiskräftigen Online-Datenbank nachweisen kann, dass er der Eigentümer am Recht des speziellen Werkes ist.
Und damit kann der Urheber selbst z.B. keine Werbung im Internet machen, ohne einen Riesenaufwand zu betreiben.
Fragen, real betrachtet:
Neue Werke.
Natürlich kann man in neuen Werken einen Copyright Hinweis (auch so dass man sie auf einem Bild z.B. nicht sieht) verankern. Wenn man weiß, wonach automatische Filter suchen, was diese nicht bekannt geben können und werden, weil dann gefälscht wird. So wie jetzt schon.
Bestehende Werke.
Was geschieht mit den Milliarden an bestehenden Werken ?
Versuch eines Lösungsansatzes.
Wie soll ein Onlinedienst agieren? Er kann dem Kunden nur glauben, dass er die Rechte am Werk innehat. Ein Nachweis lässt sich ja kaum oder nur sehr schwer erbringen.
Also wird über diese "Zustimmungserklärung" das Gesetz wieder ausgehebelt werden.
Wirkliche Schädlinge im Internet kümmern sich nicht um Gesetze, also werden diese alle Zustimmungserklärungen abgeben, Copyrightnachweise fälschen, und damit auf Kosten der Urheberrechts-Inhaber weiterhin Copyrightverletzungen begehen.
Diejenigen, die über Lobbyisten das Gesetz "durchdrücken" wollen, werden davon profitieren. Von alleine entstehen auf Europäischer Ebene ja keine Gesetze, irgendjemand verlangt danach.
Der vorgeschobene Grund für das neue Gesetz ist, dass man von YouTube, Instagram, Linkedin, Facebook etc. Geld (Urheberrechtsvergütung) fordern möchte. Da der Großteil dieser Vergütungen NICHT beim Ersteller des Werkes ankommt, ergibt sich die Frage cui bono?
Das reale Ergebnis ist derzeit Zensur, weil nur dämliche Künstliche Intelligenz per Gesetz filtern muss und kann.